Als Kanthoplastik wird in der Chirurgie der Vorgang der Straffung des Lidwinkels bezeichnet, der häufig in Kombination mit einer Augenlid-Straffung vorgenommen wird.
Dieser Eingriff wird dann erforderlich, wenn das Unterlid nicht mehr die nötige Spannung besitzt, um gestrafft zu werden.
Wir wenden dieses Verfahren häufig bei Patientinnen an, die im männlichen Körper geboren wurden und sich im Rahmen einer Geschlechtsangleichung ein weiblicheres Gesicht wünschen.
Um ein ganzheitliches Bild der Feminisierung von Transgender zu erreichen, gibt es außer der Kanthoplastik zahlreiche Möglichkeiten. Um eine detaillierte Übersicht zu sehen, klicken Sie hier: Feminisierung des Gesichts.
Eine weitere Möglichkeit ist das Anpassen der Haarlinie, um das Gesicht weiblicher erscheinen zu lassen. Infos über diese Methode erhalten Sie hier: Haarlinie anpassen.
Wenn der Chirurg eine Unterlid-Straffung durchführt, entfernt er Haut, Muskel- und Fettgewebe unterhalb der Lidkante. Besitzt das Unterlid dafür nicht mehr die nötige Spannung, kann es zu zahlreichen Komplikationen kommen.
Dazu gehört beispielsweise das Auftreten eines sogenannten Ektropiums, ein Absinken des Unterlids, das wiederum einen erhöhten Tränenfluss oder eine Neigung zur Bindehautentzündung zur Folge haben kann. Um dies zu vermeiden, wird eine Kanthoplastik durchgeführt.
Generell ist eine Kanthoplastik immer dann indiziert, wenn der äußere Augenwinkel hängend ist. Viele Chirurgen wenden den Pinseltest an, um die Notwendigkeit einer Kanthoplastik zu erkennen.
Dabei wird die Spannung des Lid-Bändchens gemessen, um zu entscheiden, ob eine Kanthoplastik der richtige Weg für ein optimales OP-Ergebnis ist.
Die Kanthoplastik kann den Patienten bzw. Patientinnen einen weiblicheren und ausdrucksvolleren Blick verleihen. Es entsteht eine leicht mandelförmige Augenform, die insgesamt femininer und exotischer wirken kann.
Aber auch hier gilt ganz besonders, nicht zu stark in das natürliche Aussehen und die naturgegebene Form der Augen einzugreifen.
Der gesichtschirurgische Eingriff ist mit vergleichsweise geringen Risiken verbunden.
Es können wie bei jedem anderen Eingriff auch unerwartete Reaktionen auf die Anästhesie auftreten. Kleine Schwellungen um den OP-Bereich gehören zu den üblichen Nebenwirkungen der Kanthoplastik.
Wird die OP von einem erfahrenen Chirurgen durchgeführt, ist sie sehr risikoarm.
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Nein. Der Schnitt wird gezielt entweder in der Unterlidkante oder in der Krümmung des Augenlids gesetzt. Dadurch wird die Narbe nach dem Eingriff nahezu unsichtbar.
In der Regel verspüren die Patienten weder während des Eingriffs noch danach Schmerzen. Der Eingriff wird unter lokaler Betäubung durchgeführt. Im Anschluss erhält die Patientin Schmerzmittel, die sie bei Bedarf einnehmen kann. Manchmal kommt es im Bereich der Augenlider zu einem Gefühl der Spannung kommen, das aber nach wenigen Tagen wieder abklingt. Eisbeutel können helfen, die postoperativen Schwellungen leichter abklingen zu lassen.